Die Produktion von Matcha Tee

Der Anbau des Matcha Tees blickt mittlerweile auf eine 750-jährige Tradition zurück. Wurde er zunächst als eine Art Geheimmedizin für den Kaiserhof verwendet, so entwickelte er sich im Laufe der Zeit zum Lieblingsgetränk japanischer Adliger. Allerdings spielen für die Verbreitung und dessen Anbau vornehmlich buddhistische Mönche, in dem ansonsten konfuzianischen Land, eine entscheidende Rolle. Diese bauten den Matcha Tee im Laufe des 6. Jahrhunderts erstmals in China als Heilpflanze an. Im Rahmen der Verbreitung des Buddhismus gelangte dieses Wissen um 1191 auch nach Japan. Hier wurde die Tradition der Teezeremonie weiter kultiviert, während sie in ihrem Ursprungsland China wiederum langsam in Vergessenheit geriet.

Die heutigen Anbaugebiete des Matcha befinden sich in Japan und China. Die bekanntesten davon sind in den japanischen Präfekturen in Fukuoka, Uji und Nishio sowie neuerdings auch in den südlichen Regionen bei Kyushu anzutreffen. Der Tee wird aus der wertvollen Teepflanze Tencha gewonnen, von der nur die besten Blätter für die Produktion des Matcha Tees verwendet werden. Im Gegensatz zu manch anderer Teepflanze, stellt die Tencha-Pflanze sehr hohe Anforderungen an ihre Anbaugebiete. Die Rahmenbedingungen für den erfolgreichen Anbau liegen im Vorhandensein von reichlich reinem Wasser, nährstoffreicher Böden sowie über ein stabiles Klima während des ganzen Jahres. Nach modernen Schätzungen macht der Tencha-Anbau in Japan nur ein Prozent der gesamten Teeproduktion dieses Landes aus.

Das Pflanzen sowie das Ernten geschieht noch heute üblicherweise in Handarbeit. Vier Wochen vor der Ernte werden die Tencha-Pflanzen mit Stroh- und Plastikmatten abgedeckt. Durch die Entziehung des Sonnenlichts bilden die Pflanzen eine größere Menge an Chlorophyll, das sich durch eine intensivere Grünfärbung der Pflanzen bemerkbar macht. Des Weiteren bilden sich zusätzliche Aminosäuren, während der Anteil von Gerb- und Bitterstoffen zurückgeht. Für die Ernte werden lediglich die jüngsten Blätter der Tencha-Pflanze verwendet. Die Ernte an sich erfolgt nur einmal im Jahr.

Auch die weiteren Produktionsschritte erfolgen weitgehend in Handarbeit. Am selben Tag der Ernte, werden die frischen Tencha-Blätter einer Heißdampfbehandlung unterzogen. Diese verhindert den Oxidationsprozess, so dass die Blätter ihre Farbe und Inhaltsstoffe weiterhin behalten. Danach werden die Blätter durch Hitzezufuhr getrocknet. Im weiteren Produktionsverlauf werden die Blätter von ihren Stängeln und Blattadern befreit und anschließend weiter getrocknet. Dann erst wird dieses Substrat zum eigentlichem Matcha (japanisch für „gemahlener Tee“), in dem es in großen Granitmühlen zu feinem Pulver zermahlen wird. Zur traditionelle Mahlweise gehört auch die geringe Produktionsgeschwindigkeit der Mühlen. Denn für 30-40 Gramm Matcha benötigen die Mühlen circa eine Stunde. Neben einigen anderen Faktoren ist die zeitaufwendige Produktionsweise mit verantwortlich, für den hohen Preis des Matcha Tees.

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